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Deutsche flieht mit Tochter in Flüchtlingsboot

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Samira

Samira
Admin

Eine Deutsche flieht mit ihrer Tochter in einem Flüchtlingsboot nach Italien – um dem tunesischem Ex-Mann zu entkommen. Protokoll einer Horrorfahrt.

"Als ich die Scheinwerfer der italienischen Küstenwache sah, habe ich vor Glück geweint“, sagt Tina Rothkamm als alles vorbei ist. Sie trägt einen rosa Strickpullover, ist akkurat geschminkt, ihre Haare glänzen golden im Licht der Scheinwerfer und Blitze. Sie sieht ein wenig müde aus, ist aber gefasst, nach all dem, was passiert ist.

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Die Deutsche Tina Rothkamm flüchtete mit einem Flüchtlingsboot von Tunesien nach Lampedusa.
Foto: Reuters
Hier zeigt sie sich der Presse.
Foto: Reuters
Sie hatte zuvor monatelang versucht, ein Ausreisevisum für sich und die neunjährige Tochter zu bekommen. Schließlich entschloss sie sich, mit dem Kind das Boot zu besteigen.
Foto: Reuters
Rothkamm war mit einem Tunesier verheiratet, ist inzwischen aber geschieden, und nutzte die Gelegenheit zur Flucht.
Die Überfahrt dauerte 20 Stunden.
Foto: Reuters
Alle Flüchtlinge müssen nach der Ankunft auf Lampedusa zunächst ins Aufnahmelager.
Foto: AFP
Glücklich: Tina Rothkamm und ihre Tochter sind unversehrt wieder in Europa. Es ist Montagabend und im hübschen Hotel Martello auf Lampedusa findet eine improvisierte Pressekonferenz statt. Tina Rothkamm berichtet in die Mikrofone dutzender Reporter von der wohl abenteuerlichsten Schiffsfahrt ihres Lebens. Neben ihr sitzt ihre kleine Tochter Amira Jasmine, ein rosafarbenes Haargummi in den Haaren. Sie lächelt manchmal. Aber auch sie sieht müde aus.

Ihre Flucht begann am Sonntagmorgen an einem Strand der Insel Djerba vor der Küste Tunesiens. „Ich hatte nur Angst wegen des Wetters“, sagt die Mutter, „aber als wir losfuhren war es wunderschön“. Für 110 Menschen sei das kleine Schiff zugelassen gewesen, es seien aber wohl etliche mehr an Bord gewesen.

„Bevor wir losfuhren kam ein Mann mit einem Baseballschläger an Bord und sorgte dafür, dass die Leute zusammenrutschten“, erzählt sie, „alle hatten Angst, dass sie verprügelt werden.“ Dann sei das Schiff losgefahren. „Keine Zigarette hat mehr zwischen einen Passagier und den nächsten gepasst.“ Tina Rothkamm presste ihre Tochter und ihr Gepäck an sich und harrte aus – 20 Stunden lang.

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Amira Jasmine war das einzige Kind an Bord, sie die einzige blonde Frau. Tina Rothkamm sah keine andere Möglichkeit mehr, um ihrem bisherigen Leben zu entkommen. „Es war unbeschreiblich“, sagte sie später laut „Spiegel Online“, „aber für mich bei weitem nicht der schlimmste Moment der vergangenen Monate.“


Rothkamm wollte schon länger weg

Schon seit längerer Zeit wollte Rothkamm, die mit einem Tunesier verheiratet war, mit der gemeinsamen Tochter das nordafrikanische Land verlassen, doch ohne Erfolg. Laut einem Bericht in der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ hinderte sie ihr ehemaliger Ehemann an der Ausreise, nach Spiegel-Informationen handelt es sich um einen tunesischen Arzt, der auf Djerba praktiziert.

„Ich habe es tausendmal versucht, aber mein Ex-Mann hatte mächtige Freunde beim Zoll und der Polizei und wir konnten nicht weg“, zitiert sie der „Corriere“. Dann habe ihr die tunesische Polizei auch noch den Pass entzogen, weshalb aus ihrer Sicht nur noch eine Möglichkeit blieb: Die Flucht übers Meer. „Erst wollte ich über Libyen fliehen, aber dann brachen dort die Kämpfe aus. Dann habe ich mich für die Flucht von Tunesien entschieden. Nicht für mich, sondern für meine Tochter.“ Am Samstagabend habe sie dann am Strand von Djerba eintausend Euro bezahlt.

„Hatten Sie nicht Angst, dass es zu gefährlich ist für ihre Tochter?“, fragt ein italienischer Reporter. „Ich habe sehr, sehr lange überlegt, ob ich diese gefährliche Überfahrt wagen soll. Aber es war keine Lösung in Sicht.“ An Bord hatten Tina Rothkamm und ihre Tochter Glück, sie bekamen bessere Plätze, unweit des Kapitäns.

„Die Nacht war sternenklar und schön, aber es war schrecklich kalt. Wir klammerten uns aneinander.“ Dann, in den frühen Morgenstunden, endlich die Scheinwerfer der Küstenwache – und dann das Staunen der Beamten und der seit Wochen dort stationierten italienischen Journalisten: Eine hochgewachsene blonde Frau samt Tochter war unter all den Flüchtlingen.


"Eine schöne Frau"

„Una donna bellissima“, schrieben die Nachrichtenagenturen, eine wunderschöne Frau. Tina Rothkamm war nun endlich mit ihrer Tochter in Sicherheit.

„Kontrolliert ruhig alles, ich bin nur froh, hier zu sein“, habe sie den italienischen Grenzbeamten als erstes gesagt. Dann wurden Mutter und Tochter von Helfern der Organisation „Save the Children“ betreut, anschließend von der Deutschen Botschaft in Rom: „Als wir erfahren haben, dass sie dort ist, haben wir den Kontakt aufgenommen“, hieß es dort.

Das Auswärtige Amt in Berlin wollte aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine weiteren Angaben machen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis ihre spektakuläre Flucht verfilmt wird, inmitten der vielen unbekannten jungen Männer aus Nordafrika. Denn der Flüchtlingsstrom aus Tunesien nach Lampedusa reißt nicht ab.

In der Nacht zum Dienstag erreichten wieder weitere Flüchtlingsboote die winzige Insel. Wie italienische Medien berichteten befinden sich rund 1600 Menschen im Auffanglager der Insel. Mitte Februar hatten in nur wenigen Tagen mehr als 5600 Menschen aus Tunesien Lampedusa erreicht.

Dienstagmittag dann ein Anruf im Hotel Martello. „Signora Rothkamm ist nicht zu sprechen“, sagt ein Mitarbeiter, „sie ruht sich aus“. Am Abend wollte sie sich dann nach Angaben der deutschen Botschaft in Rom per Flug auf den Weg in die deutsche Heimat machen. In Düsseldorf wartet auf sie nach Informationen des „Spiegel“ ihr neuer Lebenspartner und der gemeinsame eineinhalb Jahre alte Sohn. Was sie sich in ihrem Leben erhoffe, fragten die italienischen Reporter. „Ich will keine Angst mehr vor der Polizei haben müssen.“

Deutsche flieht mit Tochter in Flüchtlingsboot Sam_ro10

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